Und Gott sah, dass es gut war....

Schöpfungsspiritualität - Heilende Schöpfung - stärkende Natur -
Zum Selbstverständnis der Moderne gehört, Mensch und Natur als getrennte Bereiche zu sehen. Dagegen berichten Mystiker/innen wie Hildegard von Bingen, Franz von Assisi und zuletzt auch Papst Franziskus von Momenten tiefer, inspirierender Verbundenheit zwischen Mensch und Natur. So zwingt uns die ökologische Krise, unsere bisherige Sicht zu verändern und ein "gereiftes, naturverbundenes Selbst" zu entwickeln. Dementsprechend ist Spiritualität keine fromme Innerlichkeit: sie hinterfragt den Zeitgeist und mischt sich ein, wenn es um die Kursbestimmung für die Zukunft geht, denn die Zukunft der Schöpfung ist die Zukunft der Menschheit: "Handeln für die Zukunft der Schöpfung" (DBK).
Der Referent spricht über die Notwendigkeit einer Schöpfungsspiritualität, die sich am konkreten Leben orientiert und die um die Heiligkeit des Lebens weiß. Statt Abtrennung betont sie die Fülle der Beziehungen zu mir selbst, zu anderen, zur Natur und zum Göttlichen, wie Papst Franziskus in seiner Enzykla "Laudato sí" ausdrücklich betont. Spiritualität bringt uns fort vom Oberflächlichen in die Tiefe, fort vom "äußeren Menschen" zum inneren Menschen, fort vom Privaten und Individualistischen in die Tiefe des Gemeinschaftlichen. Der Vortrag will dazu auffordern, aus der Verbundenheit mit allem Leben sich für das Wohlergehen des großen Ganzen, für Frieden, Bewahrung der Schöpfung und Gerechtigkeit einzusetzen. Und im Spannungsfeld von Allmachts- und Ohnmachtsphantasien das Mögliche im Hier und Jetzt zu wagen.