Miesbach erinnert sich
Gedenkfeier und Friedensgottesdienst
Apostelkirche, 83714 Miesbach
Kursnummer : 17282
Manchen älteren Miesbacherinnen und Miesbacher ist das Ende des Kriegs in Miesbach noch in Erinnerung, als bei Schneetreiben die Amerikaner den Tölzer Berg herunterkamen und die letzten Schüsse der SS fielen. An den Tag der Befreiung und das Ende des Kriegs vor 80 Jahren erinnern in Miesbach zwei Veranstaltungen am morgigen Donnerstag.
Um 18 Uhr lädt die Geschichtswerkstatt zu einer Gedenkfeier ein. Am Mahnmal im Waitzinger Park gibt es kurze Ansprachen, dann lesen junge Miesbacherinnen und Miesbacher Gedichte von Roman Gebler (1896 bis 1963) vor. Diese beschreiben seine Zeit im KZ. Der Kunstmaler aus dem damaligen Litzmannstadt war politisch aktiv und von 1933 bis 1944 inhaftiert. Später arbeitete er in verantwortlicher Position bei der Druckerei Mayr in Miesbach. Bürgermeister Gerhard Braunmiller legt einen Kranz nieder.
Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden erinnern an diesen Tag mit einem ökumenischen Friedensgottesdienst, der um 19 Uhr in der Apostelkirche beginnt. Als Symbol steht das Nagelkreuz von Coventry im Mittelpunkt. Den Gottesdienst leiten Pfarrer Erwin Sergel und Pastoralreferentin Kathrin Baumann, die musikalische Gestaltung übernehmen beide Gemeinden.
Die Botschaft des Tags wird in der Ankündigung wie folgt zusammengefasst: „Der Tod von rund 80 Millionen Menschen, das Leid von weiteren Millionen Heimatvertriebenen, Kriegsgefangenen, KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern darf nicht der Gleichgültigkeit und dem Vergessen überlassen werden – aber auch nicht das 80 Jahre währende Glück, in Freiheit und Wohlstand leben zu dürfen.“